dAS SOSEiN

ich wollte es selbst fast nicht glauben , doch stellte ich heute beim schlagartig schwungvollen und spontanen schwadronieren über die zusammenhänge von pythagoras , ptolemäus , phil collins , pankreas , pélé , pipi langstrumpf und der philosophischen parallaxe fest , dass sich mein gesicht in ebensolcher geschwindigkeit komplett schwarz färbte .

[ … ] an nicht vielen tagen ist wie heute absolute stille um alles .

pssst .. ! nicht so laut .. und vor allem wenn ihr euch um ungewisses fast totdebattiert ,, um das , was um euch herum stattfindet , mittelpunktfixierend kreist , weil eure nasen viel zu dicht zusammen stecken , merkt ihr doch gar nicht , ob das , worüber ihr stets zu reden ahnt , überhaupt noch da ist ..

dienstag ffrüh . acht uhr dreissig . der stift bleibt stumm . mal sehen , dass mich tee und hagebuttemarmeladebrot zum vergessen flowen können und ich meine gedankenlosigkeit wieder finde , die linien aus mir strömen lässt .

tage die mit am feldrandstehen verbracht werden haben bislang nur sehr wenig beachtung gefunden , schade , aber auch gut , denn wenn jetzt plötzlich alle damit anfangen , ist die ruhe vorbei ..

aus purem befürchten , dass es hinter dem rechten rand weiter geht , habe ich mich bislang , wenn überhaupt nötig , nur sehr zögerlich in die nähe dessen bewegt ..

zwischen hustenden menschen sah ich mich rätselnd vor leeren zellstoffwarenregalen , deren hinweise uns sagten , dass immer nur 24 rollen pro einkauf ausgegeben würden .. ich meine – ich selbst scheisse ja schon seit längerem eh nicht mehr im sitzen und habe daher diese abwischprebleme deutlich weniger , doch war uns allen schnell klar und hatten wir einigkeit darüber , dass eine rationierung , die mengenmäßig über dem durchschnittseinkauf liegt , nicht nachvollziehbar scheint .

Rob und Horst hatten total verpeilt , dass sich die drei mit den orangenen köpfen fürs wochenende angemeldet hatten . nun waren sie verzweiifelt auf der suche nach drei nadelkissen ..

neun leute standen um mich herum , mich zum glück nicht sonderlich in meiner fokussierung zu stören + da sie tatsächlich nur eine gemeinsame frage hatten , war die antwort sehr leicht : „jan?“ „machst du“ „auch mal eine lustige“ „zeichnung“ „skizze“ „karikatur“ „cartoon“ „zur coronapandemie?“ „und schick es dann mal an die zeitung , die müssten dir das doch echt gerade aus den händen reissen!“ .

im wesentlichen verhalten sich menschen so , dass sie zur eigenen sicherheit erst einmal zwei gegensätzliche positionen ..MOMENT ! .. das hatte ich vor einigen tagen doch schon einmal , das thema .. naja wir beobachtend karikierenden künstler*innen sind halt auch nur menschen .

die erste frage , die s*ich mir heute stellte , ergab schon in den ersten zwei stunden des tages 5 verschiedene antworten : *schön dich zu treffen , du freust dich immer an jedem wetter* , *ich weiss nicht* , [wie in der illustration gut zu erkennen ist , hab ich mir eine antwort auch schon selbst gegeben] , „ich möchte lieber nochmal mit dem hasen über die grüne wiese rennen“ , *unfuck yourself* .

als ständiger begleiter von idee , phantasie , interpretation , illusion und utopie und derer illustration . reifte nach anfänglichen irrflugmanövern in der malerei in mir, dem sein und im sosein das bewusstsein , dass ich doch schlicht einen großen tisch , einen stift und ein blatt papier benötige , um in der kunst zu sein und den raum zu minimierung zu leben . ich bin fest soweit , doch stelle ich nun nach über zwei monaten fest , dass ich meine zeichnu gen...

ein findiger badischer kleinhändler hat sich trotz veganer vergangenheit von seiner eigenen, wirtschaftlich scheinbar sehr erfolgreichen geschäftsidee überzeugen lassen und verkaufte in zeiten von noch nicht , aber möglicherweise sich bald pandemisch ausbreitender viren , am gestrigen samstag , genau einen tag vor dem internationalen frauentag , der damit so ganz und gar nicht in zusammenhang steht , zum ersten mal auf dem offenburger wochenmarkt sehr erfolgreich seine selbst gezüchteten hamster*innen .

ich stelle immer mal wieder fest , dass , auch wenn es einem halt oft noch so unbedacht rausrutscht , ich kein freund der verwendung des wörtchens *man* bin . das liegt sicher sehr an dem ständig preußischen „das macht man nicht!“ meiner oma . es gibt tage , da lehnst du dich am besten ein wenig zurück , lässt du den kopf etwas nach hinten fallen , schaust du an den himmel ( oder auf etwas anderes , worauf du nich stehen kannst...

der HORST , ist ja einer meiner liebsten namen , erweckt er in mir ein sehr konservativ erfahrenes Unwidersprechbares , genauso etwas warm väterliches Liebevolles und dient zugleich als großartig ebensolches Schimpfwort !

mein freundschaftliches gegenüber hatte mir nach einigen minuten belangloser , aber gesprächserleichternder ausführungen die folgende unverklausulierte wahrhaftigkeit in die ohren und so mit in und auf den tag*es+weg gegeben : \\ EIN GUTES GESPRÄCH BEGINNT ERST NACH DER AUSFÜHRUNG BELANGLOSER GESPRÄCHSERLEICHTERUNGEN , WENN DAS INITIÏERENDE FREUNDSCHAFTLICHE GEGENÜBER MIT DARAUF GEACHTET HAT , SICH NEBEN EINEM ZUMINDEST ANGEGRÜNTEN BÄUMCHEN ZU POSITIONIEREN // .

vage , sehr vage im nichts beginnt die zeichnung , und im laufe der bewegungen der mobilen materie auf dem sicheren grund erschrecken mich manche ausformungen in darstellungen von mir selbst und von reitern auf pferden . doch bevor ich nun in den selbst gedichteten und nie gesungenen choral meiner selbst einstimme , hole ich aus der heutigen zeichnung noch schnell die erkenntnis , dass priester einfach , schlicht und ergreifend ihre hände in den taschen lassen sollten .

was gibt es gedanken , dinge , ideen , fatalitäten , visionen , temperaturen , geschichten , worte und frequenzen um , im , über , mit und durch den wald . baum-wald-visualverwirrungen , waldruf-echos und vergleichbares springen , loben , mahnen und irren durch menschsprachliche redewendungen , sprichwörter , aphorismen und persiflagen . das mir liebste , weiseste und fernöstlichste lautet : zwar kannst du vor dem baum gut wegrennen , doch rennst du unversehens an den nächsten dran .

ich war im zustand der absoluten beweglichkeit . als ich aber feststellte , dass meine finger transparent sind , war ich mir einer großen illusion bewusst ..

*dogs against fascism* , sagte mir hund bilu heute morgen , er hatte diese woche wohl genau mitbekommen , dass ich zum afd-bundesparteitag-protest in unserer stadt nachdachte . *anti fascist dog* gab ich ihm noch etwas schläfrig zur antwort .. „ende april .. gehen wir da hin ?“ , fragte er . „selbstverständlich !“ , sagte ich . „darf ich da schon mit hin ? ich bin doch erst dreieinhalb ..“ „gegen faschismus kannst du gar nicht jung genug sein , bilu !“ „ok...

eigentlich wollte ich mit alter ego abends nur kurz in alkoholfreies bier trinken .. aber es beharrte auf dem späteren nachmittag und hatte sich völlig unbemerkt und überraschend selbst einen rotwein dazu geordert , von dem er nicht nur der schnellen einnahme wegen , noch schneller und fast endlos zu faseln begann – und wie ich nicht erst beim erhalt der rechnung feststellte : auf meine kosten .

sehr oft bis meistens schnell ist bei der enstehung der zeichnung bis knapp zum ende hin eine passende geschichte dazu in mir : heute ist das deutlich anders .. es gab zwar ein paar verbalblitze , aber die geschichte der zwerge , die angst davor haben, in leere umzugskartons zu schauen , endete genau da . auch ein kollateralumschlag am beispiel der ökologiech bewussten verwendung von papier-, plastik- oder kartontüten wollte sich nicht konsequent und kohärent einstellen . morgen wieder ..

* ich möchte einfach nur hier stehen * gerade heute ist das eine ausgezeichnete idee , sollte uns doch eben heute bewusst werden , dass das rad der zeiten uhr uns dieses jahr einen tag dazu gibt und wir uns also am besten schon vorher einfach mal einen tag der sparsamkeit selbst schenken .. wenn ich Dir nun noch tipps gäbe , wie dieser Tag zu verbringen sein könnte , stünde ich auf dem niveau von „kaffee oder tee“ im dritten .. und ganz...

in einem ausgiebig wesentlichen pentalog erklärte ich am morgen des zweiten tage, wieder bei einer tasse warmgoldenen tees, dem hund bilu die weisheit meiner lieblingszahl . im ansatz habe ich ihn wohl erreicht – er kennt mich halt nun nach drei jahren auch schon recht gut ..

bei der ersten tasse versuchte ich , mir selbst etwas zu erklären : ich habe nun bis jetzt noch fünften tasse auch immer noch den eindruck , dass mir das sogar gelungen ist , es kann ein klarer tag mit guten gedanken werden . also wenigstens die tasse hat verstanden , worum es mir ging , glaube ich ..

ja stimmt , richtig .. eindeutig unverkennbar .. exakt erkannt : heute gab es schokopudding !

tobias bridgebag lömmle bei seiner kür in der freestyle-streetdance-disziplin offene perspektivlosigkeit , in der er heute den 4th-dimension-titel mit großem vorsprung ersielt hat ..

da stehen sie , die sie wissen , was sie getan und gesagt und gedacht haben und warten nun schon seit stunden auf die sich selbst erfüllende prophezeiung . nur einer macht , wie aus diesen logischen vorgaben nun konsequent folgernd , die augen zu und wendet den kopf in die alndere richtung ..

als ich heute im keller etwas holen wollte , sah ich auf dem weg dahin etwas , dessen vorhandensein ich schon gar nicht mehr vermutet hatte . also brachte ich den müffelnden, abgewetzten norwegerpulli aus eben nicht ganz reiner oder nur minderwertiger schafwolle in den altkleidercontainer , nahm mein lieblingsstofftier und den hund und ging raus in die uns allen vertraute natur .

am mahnmal des fruchtlosen friedens weigerte sich beim pressetermin die deutsche delegation aus zunächst unerfindlchen gründen ihre selbstgebackenen zimtsterne und vanillekipferl zu präsentieren . die niederlegung fand dann nach kurzer diskussion unter ausschluss der öffentlichkeit statt .